Sulmtaler Huhn

Das Sulmtaler Huhn ist eine österreichische Haushuhnrasse. Die Rasse wurde um 1880 zur Kapaunerzeugung ausgehend von bodenständigen Landschlägen des Steirerhuhns erzüchtet und später zum Zweinutzungshuhn weiterentwickelt. Die Hennen haben eine hohe Legeleistung, zudem sind Sulmtaler gute Futterverwerter und leicht mästbar. Wegen der hohen Fleischqualität sind Sulmtaler heute vor allem in der Gastronomie der Steiermark begehrt. Sulmtaler sind selten und gelten als gefährdete Hühnerrasse.

 

Herkunft und Verbreitung

Das Sulmtaler Huhn ist ein Nachfahre des einstigen steirischen Landhuhns, das besonders im Kainachtal, Laßnitztal, Sulmtal und Saggautal gehalten und durch die Zucht und Mast zu einem schweren Landgeflügel entwickelt wurde. Besondere Bedeutung hatte der "steirische Kapaun", der wegen seiner Größe, der Zartheit und des Wohlgeschmacks seines Fleisches auch exportiert und an europäischen Fürstenhöfen geschätzt war. Zur Krönungsfeier von Napoleon Bonaparte im Jahre 1804 wurden unter anderem 150 Kapaune und 50 Hühner vom steirischen Landesamt geordert.[2] Noch heute erinnert der Kapaunplatz in Graz an das Quartier, in dem früher die Geflügelhändler, die Gilde der "Kapaun-Fratschler", ansässig waren.

 

In der Zeit von 1865 bis 1875 entstand zunächst durch die unorganisierte Einkreuzung von Cochin, Houdan und Dorking ein Hühnerschlag mit eher ungünstigen Eigenschaften. Ab 1900 begann der Grazer Geflügelzuchtverein zusammen mit den Züchtern Armin Arbeiter und Emanuel Martiny sowohl Altsteirern als auch Sulmtaler in reinen Linien zu züchten. So entstand mit dem erst jetzt als Sulmtaler bezeichnete schwere Zwie- und Masthuhn, das aufgrund seiner hervorragenden Nutzeigenschaften von der Steiermärkischen Landesregierung anerkannt und besonders für Maisanbaugebiete empfohlen wurde.Die Sulmtaler verbreiteten sich rasch. Um 1914 waren Sulmtaler Hühner auf etwa 1.000 Geflügelhöfen in der Steiermark zu finden. Nachdem der Bestand im Ersten Weltkrieg zurückgegangen war, wurde die Rasse um 1925 von Franz Koschar wieder gezüchtet und überstand den Zweiten Weltkrieg in der Zuchtanstalt Dornegg bei Graz wo man in der Folge versuchte, das Körpergewicht wieder zu erhöhen. 

Während Sulmtaler ursprünglich vor allem in der Region zwischen Graz und Marburg an der Drau gehalten wurden hat sich die Rasse zwischen 1918 und 1945 in Deutschland verbreitet und wird heute in beiden Ländern gezüchtet.

 

Eigenschaften und Leistung

Sulmtaler sind wetterharte Zweinutzungshühner mit zartem, weißen Fleisch. Sie sind sehr frohwüchsig, ausgezeichnete Futterverwerter und daher leicht mästbar. Die Legeleistung im ersten Jahr liegt bei ca. 180 rahmfarbigen bis hellbraunen Eiern mit einem Bruteier-Mindestgewicht von 55 g. Der Bruttrieb ist eher gering. Die Tiere haben einen ruhigen Charakter und lassen sich leicht zähmen. Trotz ihres hohen Gewichts können Sulmtaler recht gut fliegen. Die Küken sind frohwüchsig, die Aufzucht ist problemlos.

 

Aufgrund von Traditionellem Wissen um die Zucht und Haltung der Rasse, wird das Sulmtaler in Österreich im Register der Traditionellen Lebensmittel auch als Sultmaler Hendl, Sulmtaler Kaiserhahn und Sulmtaler Kapaun geführt.

 

Seit 2004 hat sich eine Züchtergruppe in der Südsteiermark organisiert und zusammen mit den Universitäten Laibach und Marburg an der Drau die Erhaltung der Rasse zur Aufgabe gestellt. 2006 wurde das Sulmtaler Huhn zum Leitprojekt im Naturpark Südsteirisches Weinland erklärt und 2007 von Slow Food Österreich in die "Arche des Geschmacks" aufgenommen

Rassemerkmale

Sulmtaler Hühner sind tiefgebaute, schwere und als "vierschrötig" bezeichnete Landhühner mit kaum mittelhoher Stellung und feinem Knochenbau. Sie weisen einen vollen, tiefen und breiten Rumpf in Kastenform auf. Der Schwanz ist aus mittellangen Federn aufgebaut und hat viele Nebensicheln.

 

Der Hahn wiegt zwischen 3 und 4 kg, die Henne wird 2,5 bis 3,5 kg schwer. Ein auffälliges Erkennungsmerkmal dieses Huhns ist der nur bei den steirischen Rassen (wie z. B. auch beim Altsteirer) aufrecht stehende Wickelkamm bei Hennen und der kecke Federschopf. Die Ohrscheiben sind weiß und klein, wobei auch eine rot-weiße Ausprägung erlaubt ist. Die Augenfarbe ist orangerot, die Kehllappen sind mittelgroß. Die Rasse hat kaum hervortretende, gut bemuskelte Schenkel und mittellange Läufe. Meist werden weizenfarbige Formen gezüchtet, seltener auch weiße, wobei beide Schläge anerkannt sind.

 

(Beschreibung von Wikipedia)


Appenzeller Spitzhaubenhuhn

Das Markenzeichen der Appenzeller Spitzhaubenhühner ist ihr auffälliger Kopfschmuck: die schmale, nach vorne geneigte Federhaube, welche an die Trachtenhaube der Appenzeller Sonntagstracht erinnert. Die munteren und vitalen Spitzhauben sind ideal an die Bedingungen der Berge angepasst. Sie klettern vorzüglich auf felsigem Grund und können ausserordentlich gut fliegen, was die Gehegebauer immer wieder vor Herausforderungen stellt.

 

Das Appenzeller Spitzhaubenhuhn sind äusserst robust und übernachtet gerne auch mal auf Bäumen, sogar im Winter. Da es nur kleine Kehllappen und statt eines Stehkammes nur zwei kleine Hörnchen besitzt, kann ihm auch der strengste Frost kaum etwas anhaben. Spitzhaubenhühner sind relativ gute Leger: Im ersten Jahr legen sie ca. 150 weissschalige, 55 Gramm schwere Eier. Ihr Bruttrieb ist gering. Im letzten Jahrhundert gab es mehr als zehn verschiedene Farbschläge dieser Rasse. Bis heute haben nur deren fünf überlebt: am häufigsten sind die silber-schwarz-getupften. Viel seltener und auf der Liste von ProSpecieRara sind die gold-schwarz-getupften, reingoldenen, schwarzen und reinweissen Schläge. 

Die Hähne wiegen zwischen 1.5 und 1.8 kg, die Hennen zwischen 1.2 und 1.5 kg.

Die Junghähne lassen sich ab der 8-9 Woche anhand der Hörnchen und der im Vergleich mit deren Schwestern grösseren Kehllappen erkennen.

 

Herkunft und Entwicklung     

Das Spitzhaubenhuhn soll bereits im 15. Jahrhundert in Klöstern des Alpenraums gezüchtet worden sein. Im 20. Jahrhundert blieben die Spitzhaubenhühner nur noch im Appenzell erhalten, weshalb sie fortan "Appenzeller Spitzhauben" genannt wurden. Die Appenzeller nennen ihre Spitzhauben aber auch "Gässerschnäpfli" oder "Tschüpperli". Anfang der 50er Jahre wäre die Rasse beinahe ausgestorben, hätte es nicht das Engagement etlicher Züchter gegeben. Eines der ersten ProSpecieRara-Projekte nahm sich 1983 der Zucht der bedrohten Spitzhaubenhühner an. Noch im selben Jahr schlüpften in der Obhut der Stiftung 230 Küken. Im Herbst 1983 konnten aus diesen Junghühnern 19 Zuchtgruppen zusammengestellt werden.

       

Heutige Verbreitung

Appenzeller Spitzhaubenhühner werden in der ganzen Schweiz gezüchtet, der Schwerpunkt der Zucht liegt in der Ostschweiz.

Die Bestandesentwicklung ist heute stabil.

 

Nutzung: Eier

 

Zuchtziele

  • Widerstandskraft und Wetterhärte
  • Vitalität
  • Langlebigkeit
  • Legeleistung
  • Saubere Zeichnung und schöne Spitzhaube

(Text und Bilder von ProSpecieRara)


Pommernente

Die Pommernente ist einer der letzten Vertreter des Landenten-Typs in Europa, was an ihrem langen, breiten und tiefen Körper und der waagrechten Haltung erkennbar ist. Charakteristisch für die zutraulichen Enten ist ihr auffälliger, weisser Brustlatz, der die Züchter immer wieder herausfordert, soll er doch gut gezeichnet mit klarer Grenzlinie auf der Brust der Enten prangen. Es gibt zwei Farbschläge: schwarz mit grünem Glanz und blau (grau).

Die Legeleistung der Pommernente ist erstaunlich: über 150 Eier im Jahr sind durchaus möglich, wobei die Eier ca. 70 g schwer sind. Sogar mehrjährige Enten bringen noch gute Leistungen und ziehen kurz vor Mauserbeginn im Sommer oft noch zuverlässig eine Brut auf. Trotz ihrer Grösse wirken sie nicht plump. Diese sehr leise schnatternden Enten sind unermüdliche Schneckensucher und sehr wirtschaftlich. Die Jungenten sind ausgesprochen wetterhart. Sie wachsen schnell heran und befiedern sich rasch, nach nur 4-5 Monaten sind sie ausgewachsen. Das optimale Schlachtalter liegt bei 5-6 Monaten, auch weil zu diesem Zeitpunkt die Mauser das Rupfen der Tiere erleichtert. Das Fleisch gilt unter Kennern als Delikatesse. Trotz dieser Vorzüge gibt es in der Schweiz und in Deutschland nur noch wenige Züchter, die sich dieser attraktiven Rasse gezielt annehmen. Wie bei den meisten Enten lassen sich auch hier Männchen und Weibchen gut unterscheiden: Der Erpel hat einen helleren, olivgrünen Schnabel und eine Schwanzlocke, während der Schnabel des Weibchens eine dunklere, schiefergraue bis schwarz Färbung zeigt. Die "Bohne", die Schnabelspitze, ist bei beiden Geschlechtern schwarz.

Die Erpel wiegen ca. 3 kg, die Enten zwischen 2.3 und 2.7 kg.

Herkunft und Entwicklung
Noch Anfang des 19. Jahrhunderts war Schweden eine Grossmacht in Europa zu der auch die Region Pommern gehörte. Dort gab es zu jener Zeit Enten mit einem Latz, die so genannten Schwedenenten. Noch vor einigen Jahrzehnten gab es in Schweden viele dieser Enten, allerdings in einem viel kleineren Format. Sie lieferten nicht nur feines Tafelfleisch, sondern waren auch sehr gute Legerinnen, was ihnen den Ruf als ausgezeichnetes Wirtschaftsgeflügel einbrachte. Inzwischen entwickelte sich aus der Schwedenente die Pommernente. Sie stammt aus verschiedenen Ländern Europas und wurden nach dem Hauptzuchtgebiet Pommern benannt.

Heutige Verbreitung
Seit 1920 werden Pommernenten nebst in ihrer Heimat Deutschland auch in der Schweiz gezüchtet. Die Bestände sind noch immer klein.
Genutzt werden Eier und Fleisch der Ente.
Zuchtziele
  • Form & Zeichnung
  • Gute Wirtschaftlichkeit (Eier & Fleisch)

 (Text von ProSpecieRara)